Großen Zuwachs erhielt der Ortsverband Staffelstein im Jahr 1981, denn am 1. Juli wurde der 1963 gegründete ABC-Zug des Landkreises Lichtenfels als erster und einziger ABC-Zug in das Technisch Hilfswerk eingegliedert.
Die offizielle Übergabe fand am 3. Juli in der Gastwirtschaft "Zum h. Veit" statt, dabei übergab der damalige stellvertretende Landrat des Landkreises Lichtenfels, Ludwig Schaller, den ABC-Zug unter Leitung von Zugführer Manfred Kreusel an den Ortsbeauftragten des THW Ortsverband Staffelstein. Im Rahmen der Übergabefeier wurden Ortsbeauftragter Franz-Josef Müller und Verwaltungshelfer Harry Düsel für ihre Verdienste um das Technische Hilfswerk von THW-Landesbeauftragten Rainer Vorholz mit dem "THW-Ehrenzeichen in Silber" ausgezeichnet.
Durch die Übernahme des etwa 50 Helfer starken Zuges mit allen Gerätschaften und dem Fuhr Park wurde die Unterkunft im Kreisbauhof natürlich erneut viel zu klein. Da auch der Kreisbauzug die vom THW und den andern Hilfsorganisationen belagerten Gebäude dringend benötigte, ging die Suche nach einer größeren Unterkunft von Neuem los. Im Herbst 1981 war es dann soweit, die THWler zogen mit ihrem ABC-Zug und den zwei Bergungseinheiten nun schon zum dritten Mal um und zwar in das vom Landkreis erworbene ehemalige Betriebsgelände des Firma Weberpals in Wolfsdorf.
Kurze Zeit später erhielt das THW Staffelstein die volle Anerkennung als selbstständiger Bergungszug und bekam die Bezeichnung 2. Bergungszug Lichtenfels (2. BZ-LIF), der 1. Bergungszug hatte seinen Standort in Lichtenfels. Daraufhin trafen im November 1983 zwei ältere Einsatzfahrzeuge des OV Bamberg beim Staffelsteiner Ortsverband ein, ein weiterer Mannschaftskraftwagen (MKW) und ein Gerätekraftwagen (GKW), so dass die Staffelsteiner von da an über die komplette Fahrzeug- und Geräteausstattung eines Bergungszuges verfügten.
Bereits seit dem Umzug Ende 1981 waren die THW-Helfer beider Züge nun wieder damit beschäftigt ihre neue Unterkunft instand zu setzen und umzubauen. Dabei stellt sich aber schnell heraus, dass der vorhandene Platz zwar für alle Fahrzeuge ausreichte, doch für die etwa 120 Helfer nicht einmal ein ausreichender Unterrichts- und Aufenthaltsraum zur Verfügung stand. Trotz dieser räumlichen Schwierigkeiten verfügten die beiden Züge des THW Staffelstein über einen hohen Ausbildungsstand, denn geschulte Führungskräfte garantierten dafür, dass der Ortsverband Staffelstein im Katastrophenschutz jederzeit, getreu dem Motto "Treu Helfen Wir", seinen Mann stellen konnte. Am 28. und 29. Mai 1983 feierten die Staffelsteiner THWler das 30-jährige Gründungsfest ihres Ortsverbandes und das 20-jährige Bestehen des ABC-Zuges mit einem "Tag der offenen Tür" in ihrer neuen Unterkunft in Wolfsdorf.
Da von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk in den kommenden Jahren eine positive Entscheidung für einen Erweiterungsbau ausblieb, war es besonders der Initiative und dem unermüdlichen Einsatz ihres Ortsbeauftragten Franz-Josef Müller zu verdanken, dass der Kreistag des Landkreises im Frühjahr 1984 einem Erweiterungsbau der Unterkunft zustimmte und die Finanzierung genehmigte.
Im September des gleichen Jahres erfolgte der erste Spatenstich und nach ca. 20 000 freiwilligen Arbeitsstunden der Helfer beider THW-Züge wurde die neue Unterkunft mit dem angebauten Unterrichts- und Aufenthaltsraum sowie dem Garagenumbau am 13. Und 14. September 1986 mit einem "Tag der offenen Tür" eingeweiht. Im Rahmen dieser Einweihungsfeierlichkeiten wurde dem Staffelsteiner Ortsverband eine ganz besondere Ehre zuteil.
Für seine herausragenden persönlichen Leistungen für den Ortsverband Staffelstein und das Technisches Hilfswerk wurde ihr Ortsbeauftragter Franz-Josef Müller vom Direktor der Bundesanstalt THW, Gerd Jürgen Henkel, mit dem "THW-Ehrenzeichen in Gold" ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für einen ehrenamtlicher Helfer im Technischen Hilfswerk.
Während und nach der zweijährigen Bauphase blieben die Staffelsteiner THW-Helfer glücklicherweise von größeren Einsätzen verschont , widmeten sich wieder verstärkt der Ausbildung. Mit einer besonderen Aufgabe wurden die Staffelsteiner THWler dann erstmals 1987 betraut und dies bis zum Ende der achtziger Jahre. Sie durften alljährlich den Unterbau der Bühne für das Open-Air-Konzert des Bayerischen Rundfunks "Songs an einem Sommerabend" bei Kloster Banz errichten.
Einsatzmäßig wurden die Staffelsteiner THW-Helfer erst wieder im März 1990 gefordert, als eine Sturmkatastrophe in Bayern wütete. Mit den Auswirkungen des Orkans "Wiepke" waren die THWler noch längere Zeit beschäftigt, denn sie lagerten in wochenlanger "Flößerarbeit" das Windbruchholz aus dem Trieber Forst abwechselnd mit ihren Kollegen vom OV Lichtenfels in einem Baggersee bei Trieb ein. Im Juni 1991 legte Ortsbeauftragter Franz-Josef Müller nach zwölf aufopferungsvollen Jahren für die Unterbringung und die Belange des Ortsverbandes Staffelstein sein Amt nieder und übergab die Dienstgeschäfte an seinen Nachfolger Walter Hoffmann.