Das Tief Orinoco und die damit verbundenen Starkregenfälle bescherten den Helferinnen und Helfern des THW Ortsverbandes Bad Staffelstein in diesem Jahr wohl die größten Einsätze. Aber auch sonst waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wieder viel gefordert. Grund genug für die THWler am 23.11.2024 in der Kulturscheune in Wolfsdorf im Rahmen ihrer Jahresabschlussfeier in geselliger Runde auf das vergangene Jahr zurückzublicken.
„Die Überschwemmungen am ersten und zweiten Juni in Folge starker Regenfälle sind bestimmt noch allen im Gedächtnis. Hier haben wir die eingesetzten Feuerwehrkräfte im ganzen Landkreis beim Transport und Verlegen von Sandsäcken, mit Kraftstofflogistik sowie mit Pumparbeiten unterstützt", erinnert Ortsbeauftragter Johannes Stich in seinem Jahresrückblick.
Doch nicht nur das Starkwetter hielt in diesem Jahr die Einsatzkräfte auf Trapp, auch bei einer einsturzgefährdeten Scheune in Ebensfeld, sowie mehreren Bränden waren die THWler aus Bad Staffelstein gefordert. Zusammen mit den Hilfeleistungen beim Ausleuchten von Parkflächen und der Parkplatzeinweisung bei den Liedern auf Banz und der Absperrung verschiedener Laufveranstaltungen in Bad Staffelstein kamen 2024 wieder gut 2000 Einsatzstunden zusammen mit Übungen und Ausbildungen summierten sich die Stunden ehrenamtlicher Arbeit sogar auf über 11.500 Stunden.
Die freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten damit unentgeltlich einen wichtigen Beitrag zum Bevölkerungsschutz im Landkreis und in ganz Deutschland. Das wusste auch Achim Liesaus in seinen Grußworten zu schätzen. Der als Sachgebietsleiter im Landratsamt Lichtenfels unter anderem für den Katastrophenschutz zuständig ist. „Der Klimawandel und seine Folgen wie längere Dürreperioden oder andere Starkwetterperioden werden die Einsatzkräfte zukünftig wohl noch stärker fordern". Eine Jahrhundertaufgabe.
Von einer weiteren Jahrhundertaufgabe für das Technische Hilfswerk berichtete der Leiter der THW-Regionalstelle Bamberg, Andreas Herold: „Die stark veränderte Sicherheitslage in Europa hat das Thema Zivilschutz wieder stark in den Vordergrund gedrängt. Als Zivilschutz-Organisation der Bunderepublik Deutschland ist das THW davon natürlich besonders betroffen.". Doch zur Wiederherstellung der Zivilschutzfähigkeit fehlt es aktuell am Geld. Die aktuell vorgesehene Finanzierung im Bundeshaushalt reicht nicht einmal aus um den Status Quo zu sichern. Notwendige Investitionen an Ausstattung und Unterkünften können damit nicht durchgeführt werden. So wird auch der Ortsverband Bad Staffelstein, trotz fehlender Lagerflächen und adäquaten Räumlichkeiten für eine Damenumkleide oder einen Jugendraum, auf den Neubau einer Unterkunft noch länger warten müssen.
Doch auch erfreuliche Nachrichten gab es zu vermelden. So darf sich die Fachgruppe Elektroversorgung in den nächsten Jahren auf eine Netzersatzanlage des Freistaates Bayern freuen, verkündete Andreas Herold. Dieser große Stromerzeuger soll mit einer Leistung von 650 kVA (Kilovoltampere) im Falle eines größeren Stromausfalls zur Einspeisung in ein Ortsnetzt geeignet sein. Außerdem wurde mit Hilfe von Spenden eine neue Wechselbrücke durch die Helfervereinigung angeschafft, die in den nächsten Tagen abgeholt werden kann. Diese soll flexibel für Transporte eingesetzt werden können.
So wichtig Finanzierung und Ausstattung auch sind, ohne Menschen, die ihre Freizeit dem Ehrenamt widmen, wäre das alles nutzlos. Entsprechend dankten Johannes Stich und die anwesenden Ehrengäste allen Helferinnen und Helfern des THW Bad Staffelstein für ihr ehrenamtliches Engagement. Besondere Ehre wurde Jennifer Krick und Nadine Reich zuteil. Sie wurde für 10 bzw. 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Eine nachträgliche Auszeichnung für ihren Einsatz während der Ahrtalkatastrophe 2021 erhielten Stefan Schwarzmann, Peter Weiß und Niklas Schnapp.
Bilder: Anna-Lena Erk, THW Bad Staffelstein