Bereits Anfang Januar 1953 bat der Landrat des ehemaligen Landkreises Staffelstein, Oskar Schramm, den damaligen Stadtbaumeister der Stadt Staffelstein, Hans-Joachim Wendorff, er möge die Aufstellung einer Hilfsorganisation zu Behebung von technischen Schäden übernehmen. Am 24. Februar 1953 fand im Landratsamt Staffelstein eine Aussprache unter Vorsitz von Landrat Schramm statt, bei der beschlossen wurde, durch persönliche Werbung weitere Mitglieder zu gewinnen. Außerdem sollte mit dem im Landkreis ansässigen Firmen Verhandlungen wegen Überlassung von Geräten, Maschinen und Fahrzeugen im Katastrophenfall geführt werden. Während diese Vorarbeiten liefen, wurde Herr Wendorff durch eine Zeitungsnotiz, in der freiwillige Helfer für das Technische Hilfswerk zur Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe in Holland gesucht wurden, auf die Hilfsorganisation des Technischen Hilfswerks aufmerksam. Er nahm sofort Kontakt auf und erhielt bereits zwei Tage später Antwort vom damaligen THW-Beauftragten, Herrn Karl, aus Bamberg.
Am 12. Mai 1953 fand dann die offizielle Gründung des Technischen Hilfswerks "Ortsverband Staffelstein" im Gasthof Peter Brütting statt, bei der sieben Männer ihren Beitritt erklärten und Hans-Joachim Wendorff als Ortsbeauftragter die Führung übernahm. Nun ging es an die Arbeit. Bereits am 16./17. Mai wurde die Ortsverbandsleitertagung in Koblenz besucht und am 29. Mai fand eine Aufklärungsveranstaltung wieder im Gasthof Peter Brütting statt zu der sich 23 Interessenten einfanden. Nach drei Monaten hatte sich der aktive Helferstand schon auf 14 Mann erhöht und auch das erste Gerät wurde angeliefert. Es war nicht viel, aber man freute sich über zehn Bindeleinen, zwei Kreuzhacken, zwei Spaten, zwei Schaufeln und ein Beil.
Die Helfer begannen mit der praktischen Ausbildung, als Übungsplatz stellte die Firma Görtler und Schramm ihren Bauhof einschließlich Werkstatt zur Verfügung. Im November 1953 ging der erste Staffelsteiner Helfer zu einem Ausbildungslehrgang für den Bergungsdienst und Gasschutz nach Marienthal. Im Laufe des Jahres erhöhte sich der Gerätebestand und auch Bekleidung für die Helfer wurde angeliefert.
Der Sorge um die Aufbewahrung der Ausrüstung nahm sich die Stadt Staffelstein an, denn sie stellte den THW-Helfern einen Teil des Rathausdachboden zur Verfügung. Das Gründungsjahr konnte das Staffelsteiner THW mit 26 aktiven Helfern beschließen. Bereits im Januar 1954 kam es zum ersten Einsatz der THWler. Infolge Eisgangs kam es zu einem Hochwasser in Staffelstein, das von den THW-Männern erfolgreich bekämpft werden konnte. In diesem Jahr wurde die Ausbildung systematisch vorangetrieben und die Lehrgänge Hochspannungsfreileitungs- und Behelfsbrückenbau beschickt. Da sich der Helferstand Ende 1954 inzwischen auf 35 Mann erhöht hatte, stellte die Stadtverwaltung im darauffolgendem Jahr einen Unterrichtsraum im Feuerwehrhaus bereit, was wieder eine kleine Verbesserung für die THWler brachte, die im 14-tägigen Abstand Ausbildungs- und Übungsabende abhielten. Die Helfer erweiterten ihr Wissen und Können durch den Besuch von Lehrgängen an den Katastrophenschutzschulen in Marienthal und Kiel. Kameradschaftsabende und Ausflüge festigten das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Helferzahl stieg auf 53 und der Gerätebestand wurde erfreulicherweise ebenfalls weiter aufgestockt.
Anfang 1956 befreite das Technische Hilfswerk Staffelstein den Romansthaler Weg auf einer Länge von 1,3 km von Schneemassen und beseitigte eine Eisversetzung am Wehr des Flußkraftwerkes Hausen.
Durch das stetige Anwachsen des Ortsverbandes wurde zunehmend der Ruf nach einer eigenen Unterkunft laut. Nach langem Suchen konnte man dann ab 01. Juli 1956 einen Teil der Seeberg´schen Mühle als Unterkunft mieten. Durch den Fleiß der Helfer wurden in kurzer Zeit die notwendigen Umbau- und Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen und man hatte nun ein eigenes, wenn auch noch primitives Heim.
Mit großem Eifer wurde geübt, um im Ernstfall tatkräftige Hilfe leisten zu können. Im Jahr 1958 nahmen die Staffelstein THW-Helfer an einer Wasserübung auf Landesebene In Ingolstadt teil, wo sie eine Gierfähre bauten. In den folgenden Jahren leisteten sie über die Landkreisgrenzen hinaus in mehreren Einsätzen praktische Hilfe, wobei der Windbrucheinsatz 1958 in Merkersdorf und Podersdorf im Landkreis Coburg und der Bau einer Behelfsbrücke für den Personen- und Fahrzeugverkehr über den Main bei Michelau am 3. und 4. September 1960 besonders zu erwähnen wären.
Das zehnte Jahr nach der Gründung des Ortsverbandes war gleichzeitig das bis dahin einsatzreichste. 1963 wurden eine Telefonleitung für den Staffelberg-Abfahrtslauf gelegt, mehrere Eisstaus in Gleußen und Rattelsdorf beseitigt, morsche Bäume beim Staffelsteiner Amtsgericht gefällt und auf dem Staffelberg ein Windbruch aufgeräumt.