Katastrophenalarm in Michelau: THW stützt Halle ab

Veröffentlicht am Donnerstag, 15. März 2012 21:48

Neuer Look: Die gelben Anzüge schützen die Helfer vor den ausgetretenen ChemikalienKeinen Schlaf fanden knapp 130 Helferinnen und Helfer aus sechs THW-Ortsverbänden in der Nacht von Mittwoch, den 14.03.2012, auf Donnerstag: Nach dem Brand bei Metob Beschichtungen stützten die THWler die Hallendecke ab und verhinderten so den Zusammensturz des Gebäudes. Ausgetretener Chemikalien erschwerten die  Abstützarbeiten, so dass diese erst am Donnerstagabend abgeschlossen werden konnten.

Mit dem Brand hatte der Ortsverband Bad Staffelstein einen der größten Einsätze in seiner Geschichte zu bestreiten. Bereits am Mittwochmorgen wurden die Badstädter THWler unter der Leitung von Zugführer Johannes Stich zur Unterstützung der Löscharbeiten von der Integrierten Leitstelle Coburg an die Einsatzstelle gerufen.

Vorbereitung: Herstellung von Unterleghölzern für die AbstützkonstruktionFür den neuen Kreisbrandmeister und Einsatzleiter Timm Vogler und den neuen Landrat Christian Meißner sollte sich dieser Einsatz als Feuertaufe erweisen: Der Landrat löste das erste mal seit dem Hochwasser 1978 am 14.03.2012 den Katastrophenalarm für den Landkreis Lichtenfels aus.

Ursache waren, bei dem Brand frei gewordene, Chemikalien. Diese führten bei mehreren Feuerwehrleuten zu Verätzungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Außerdem bestand die Gefahr, verseuchtes Löschwasser könnte in das Michelauer Trinkwasser gelangen. Diese Gefahr konnte jedoch glücklicher Weise verhindert werden.

Sicherung: Errichtung der Abstützkontruktion mit dem Einsatz-GerüstsystemZur Untersuchung der ausgetretenen Chemikalien wurde extra ein Chemiker aus München eingeflogen. Später wurde eine spezielle Werkfeuerwehr aus Frankfurt hinzugezogen, die unter Anderem die Entsorgung des kontaminierten Löschwassers übernahm.

Die Helfer des THW unterstützten zunächst unter schwerem Atemschutz die Löscharbeiten der Feuerwehr und beleuchteten ab dem Einbrechen der Dämmerung mit ihrem Lichtmast die Einsatzstelle. Bis zum Abend waren die Flammen weitestgehend unter Kontrolle. Die große Hitze und das Löschwasser hatten allerdings an der Halle ihre Spuren hinterlassen: Teile des Daches waren eingefallen und drohten abzustürzen.

Gesichert: Die Konstruktion verhindert einen möglichen Einsturz des DachesDer hinzugezogene THW-Baufachberater Carl Schell vom Ortsverband Forchheim stellte fest, dass die Hallendecke abgestützt werden musste, bevor die Spezialisten der Werksfeuerwehr ihre Arbeit aufnehmen konnten. Da diese Aufgabe mit dem vorhandenen Material und den vorhanden Einsatzkräften nicht durchführbar war, forderte THW-Einsatzleiter Johannes Stich im Laufe des Mittwochabends zur Unterstützung Einheiten der Ortsverbände Coburg, Bamberg, Forchheim, Kronach, Kulmbach und Forchheim an.

Insgesamt waren etwa 130 THWler mit der kräftezehrenden Aufgabe beschäftigt, mit dem Einsatz-Gerüstsystem (EGS) eine Abstützkonstruktion für die beschädigte Decke in die ausgebrannte Halle einzuziehen. Dazu wurden den Helferinnen und Helfern von Feuerwehrlern des Gefahrschutzzuges Main schwere Chemieschutzanzüge angelegt. Am Donnerstagabend konnte diese kräftezehrende Aufgabe endlich erfolgreich beendet werden.

Auch die Fachgruppe Elektroversorgung des Bad Staffelsteiner Ortsverbandes kam im Rahmen des Großbrandes zum Einsatz. Für die Verpflegungsstation des BRK lieferte sie mit ihrer Netzersatzanlage Strom zur Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort.

Landrat Christian Meißner und Kreisbrandmeister Timm Vogler lobten die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren und der anderen Hilfsorganisationen. Insgesamt waren über 400 Einsatzkräfte beteiligt. "Das Abstützen der Halle durch das THW war die Voraussetzung der Dekontamination der Einsatzstelle durch die Frankfurter Spezialisten.", erklärte Timm Vogler. Auch Zugführer Johannes Stich bedankte sich nach dem über-36-Stunden-Einsatz vor allem bei den unterstützenden Ortsverbänden: "Wir haben wirklich gut zusammengearbeitet!".

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Bilder: Frank Neumann

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